Nerdfee


Nintendo Labo

Nintendo hat mich eingeladen an einem Labo-Workshop teilzunehmen, da bin ich natürlich sofort losgehüpft, wie Super Mario wenn er mal wieder die Prinzessin retten muss, und war gespannt was mich erwartet.

Besonders aufgeregt war ich, weil das ganze bei Nintendo selbst, sprich beim Standort in Frankfurt, stattfinden würde. Ich war ja schon öfters mal auf Presseveranstaltungen, aber niemals im Nintendo Gebäude.

Kinners, es ist wunderschön. Nachdem ich unten Bescheid sagte, dass ich da bin und mich eintrug, wurde ich in die zweite Etage geschickt. Dort kam ich an den Toiletten vorbei, welche für Frauen ein Peach- und für Männer ein Super Mario-Schild haben. So herzige kleine Details die mich direkt noch freudiger machten.

Ich kam schliesslich an den Ort des Geschehens, es hatte überall Luftballons und Nintendo-Schätze prangten in jeder Ecke. Ich gab meinen Mantel ab und bekam ein Namensschild während ich, total überreizt, den riesigen Link anstarrte. Mir wurde noch gesagt, dass ich am Tisch vier sitze und schon war ich mitten im Getümmel.

Da ich natürlich zu früh war, quatschte ich noch etwas mit zwei Jungs über Shirts (ich hoffe Du hast des Samus-Bounty Hunter noch bekommen - gern geschehen) und sass dann schliesslich an meinem Tisch vier. Vor mir eine Switch, Karton-Bastelbögen und in der Mitte des Tisches war ziemlich viel zum Dekorieren.

Wer hätte je gedacht, dass ich mich noch mal hinsetzen und aus Karton etwas basteln würde? Ich nicht (also hinsetzen klar, letzteres nicht).

Und wer hätte gedacht, dass ich das mit ganz vielen anderen Erwachsenen bei Nintendo in Frankfurt mache? Ich auch nicht (hinsetzen vielleicht schon aber basteln immer noch nicht).

Wobei man sagen muss, dass es auch Kinder hatte. In der Einladung stand auch, dass man diese ruhig mitbringen soll. Nintendo ist halt einfach familienfreundlich und eben kam natürlich vorab der Gedanke auf:

Ist das nicht ein bisschen zu kindisch? Mit Pappe basteln?! Wirklich?! Will ich das? Wollen die grossen Nintendokinder das?

Aber fangen wir vorn an:

Da sass ich also, zwischen Youtubern und Influencern am Tisch und wir wurden zuerst einmal herzlich von einer Nintendo-Mitarbeiterin begrüsst. Doch es wurde nicht lang geredet, sondern ging direkt ans basteln. Jeder Tisch hatte eine/n Helfer/Helferin, welche(r) mit Rat und Tat zur Seite stand. Es wurde auch immer wieder gefragt ob man etwas trinken wolle, doch ich verneinte dies.. Ich kenn mich ja. Ich kipp das dann um und zerstör Pappe und Technik.

Ich startete die Anleitung auf der Switch um mein erstes, eigenes RC Auto zu bauen. Trotz meiner Bedenken, dass ich beim Basteln kläglich versagen würde, alles kaputt reisse oder mein Auto am Ende kein Auto ist, habe ich es geschafft. Was dann nun heisst: Jeder kann das! Also wirklich jeder.

Die Anleitung ist auf den (wie die Entwickler sagen würden) DAU angepasst.. also den Dümmsten Anzunehmenden User (Beim Basteln wäre das ich), für Profis gibt es aber die Möglichkeit das Ganze vorzuspulen. Überraschenderweise hat es wirklich richtig Spass gemacht den Karton herauszutrennen und Schritt für Schritt in ein Gefährt zu verwandeln. Es fühlte sich ein bisschen wie LEGO und ein bisschen wie IKEA Möbel aufbauen an (nur ohne Blasen an den Händen und wenn man auf den Karton tritt, tut es sicher nicht so weh wie bei einem LEGO Stein).

In Mitten des Tisches gab es einen Haufen unterschiedlichster Bastel-Accessoires. Es hatte Sticker, bunte Stifte, verschiedenes Papier mit Glitzer und Mustern, Wackelaugen und Pfeifenreiniger. Ausserdem pragten in Regalen bereits entstandene Werke (mein Favorit war der Dinosaurier auf den ich am liebsten direkt meinen Namen geschrieben hätte). Aber ich klaue ja keine Ideen, so entschied ich mich spontan eine rosa Maus zu kreieren. Ich mochte den Gedanken, dass mein kleines Mausi-Auto unschuldig wirkte und von allen unterschätzt würde, so könnte es ganz unauffällig alle anderen umschubsen und vom Tisch werfen.. Die Joy Con’s passten perfekt auf die Autos und die Steuerung über die Switch war simpel. Es war schon a Gaudi als alle am Tisch ihr Auto fertig hatten und wir uns gegenseitig versuchten umzuwerfen. Was soll ich sagen, der Plan unschuldig alle umzuschubsen ging auf (sorry Jungs von Nintendo Digital).

Es gab dann noch die Möglichkeit an einem extra Tisch einen Hindernisparcour zu bewältigen oder sich an einem weiteren zu batteln. Mausi die Kampfmaschine erwies sich leider als effizient aber langsam (sie kommt halt nach mir). Schliesslich stellte ich Mausi ins Regal zu den anderen, fertigen RC Autos und schaute was es noch so zu entdecken gab.

Zuerst widmete ich mich dem Angeln. Eine grosse Angel aus Karton ist mit einer Schnur ausgestattet und auf der Switch sieht man den Haken respektive das Ende der Schnur. Nun kann man kurbeln, das Seil ablassen und Fische angeln. Klingt simpel, ist aber gar nicht so einfach. Vor Allem erfordert das ganze Geduld, Zeit und eine ruhige Hand (alles nicht so meine Eigenschaften). Es war schon mehr als beeindruckend wie präzise meine Bewegungen auf der Switch aufgezeigt wurden, dennoch verlor ich recht schnell das Interesse. Ich sah mir noch meine gefangenen Fische im Aquarium an und war etwas traurig, dass ich sie nicht braten konnte.

Weiter ging es zum Labo-Motorrad welches auch eins meiner Favoriten ist. Die Strecke war nun etwas sehr simpel aber ich freu mich schon gegen Freunde anzutreten. Das Labo-Klavier und das Haus haben mir beide auch sehr zugesagt. Immer wieder sass ich da und fragte mich verblüfft wie das funktioniert. Wie das Klavier seine Tonart wechselt, nur weil ich einen Karton-Stöpsel hinein stecke oder wie diese Angelschnur so hübsch eingerollt wird.

Den anderen Gästen ging es ähnlich. Hier und da traf ich auf andere verblüfftet Augen. Ich bin alleine dort gewesen, während so ziemlich jeder sich eine Begleitung mitbrachte um sich von dieser (wirklich wahr) bei all den Aktivitäten fotografieren und filmen zu lassen. Pardon! So kommt ihr leider nicht in den Genuss mich in der Roboter-Labo Aufmachung zu sehen. Was Euch sicherlich zum Schmunzeln gebracht hätte, aber ich kann Euch berichten wie sensationell das war:

Ich wurde erstmal entsprechend vorbereitet: Es hatte eine Kopfbedeckung mit Visier, einen Rucksack auf dem Rücken welcher über Schnüre mit meinen Füssen verbunden worden ist und auch in meine Hände wurden mit dem Konstrukt verbunden. Ich sah aus wie ein Trottel.. also wie immer (; Und dann ging es auch schon los, auf dem Monitor vor mir war ein grosser Roboter in einer kleinen Stadt. Der Roboter war ich und ich sollte alles zerstören. Kaputt machen kann ich gut, viel besser als bauen, also legte ich los. Indem ich auf der Stelle lief, bewegte ich auch meinen Roboter. Legte ich den Kopf zur Seite, änderte ich die Richtung und schlug ich mit den Fäusten, dann schlug auch mein Roboter um alles zu zerstören, was ihm in den Weg kam. Wenn ich nun meine Arme anwinkelte hob der treue Zerstörer in die Lüfte ab und ging ich in die Knie wurde er ein Auto das schiessen konnte. Es war ehrlich gesagt erstmal recht schwierig die Steuerung hinzubekommen aber unglaublich aufregend. Der Moment ist durchaus mit meiner ersten VR-Erfahrung zu vergleichen. Ich hatte insgesamt fünf Minuten Zeit die Stadt zu zerstören und ehrlich mal: Das war anstrengend! Ich bin ja gänzlich unsportlich und diese fünf Minuten volle Power hat mich schon zum schwitzen gebracht (ja, es sah lustig aus). Am Ende habe ich es dann immerhin auf den zweiten Platz der Highscore-Liste geschafft (der Platz 1 wurde sicher von einem Profisportler besetzt).

Nach dieser schweisstreibenden Aktion kroch ich dankbar hinter einer YouTuberin her, die gerade ein Labo-Klavier bauen wollte. So ein bisschen basteln würde meinen Puls wieder zur Ruhe bringen. Das Klavier ist neben dem RC Auto schon einiges mehr Arbeit. Hier hat es wirklich viel zu tun und -Spoiler- trotz Mitarbeit eines Nintendo-Helfers bin ich nicht fertig geworden. Es war aber einfach schön da zu sitzen, zu basteln und etwas zu quatschen. Das ist unglaublich entspannend und ich seh mich schon zuhause all diese herrlichen Geräte bei meiner Lieblingssendung aufbauen. Am Tisch sass dann auch ein Mann der ebenfalls schreibt, er macht oldshool Print für ein Kinderheftchen welches bei einer Bank ausliegt. Es war schon sehr interessant welch verschiedene Menschen man dort antraf und ich bin etwas traurig, dass ich nicht mit jedem sprechen konnte. Ein Vertrauter Nintendo-Mitarbeitet brachte mir dann doch einen Kaffee, welchen ich (Toitoitoi) nicht umwarf und aufgrund all dieser Reizüberflutung habe ich es total versäumt das unfassbar verlockende Buffet zu testen (wenn ich nicht zum Essen komme, dann ist es wirklich spannend..).

Und irgendwie rannte die Zeit, plötzlich waren fast vier Stunden vergangen und ich habe es noch fix geschafft mir anzusehen wie Labo funktioniert. Dass die Joy Con‘s Sensoren haben und man mit Labo sogar selbst programmieren kann. Dazu erzähl ich Euch dann mal was, wenn ich die Sets besitze.

Da die Nintendo-Mitarbeiter nun auch mal in den Feierabend wollten ging es viel zu früh ans Verabschieden. Ich hätte mich ja liebend gern versteckt und noch die ganze Nacht weiter gespielt und gebastelt, aber irgendwie ergab sich keine Gelegenheit. Es wurde sich umarmt, ich habe immer wieder „Danke“ gesagt und bekam noch ein Abschiedsgeschenk: Eine liebevoll selbstgestaltete Tüte in der Super Mario Sticker, Labo Buntstifte, Gummibärchen und Post-It’s waren. Ausserdem hätte es eine TeilnehmerUrkunde (ehrlich mal, die ist viel besser als der Kram von den Bundesjugendspielen). Das ganze dann noch mit einem Luftballon oben dran, den ich aber verschenkte (ich hoffe Dein Sohn hat sich gefreut).

So verliess ich etwas in Trance die heiligen Nintendo-Räume und grinse wohl immer noch.

Also zurück zu der Frage ob es Labo für uns grosse Nintendokinder braucht:

Unbedingt! Labo ist herrlich. Es macht riesig Spass die Sets zusammen zu setzen und der Karton scheint sehr robust und damit auch langlebig. Ich hatte ja die Sorge ob das denn nicht nur was für Kinder sei und das hat sich bestätigt.

Labo ist für jedes Kind im Herzen das gefüttert werden muss. Klar, keiner isst gern Pappe.. aber Nintendo hat hier wieder einen einzigartigen Spielspass kreiert, aus Pappe - aber es schmeckt dem Kind im Herzen köstlich. Eine nie dagewesene Geschmacksexplosion.

Mit diesen ganzen fertigen Kunstwerken zu zocken und neue Welten auf dem Bildschirm und im Wohnzimmer zu kreieren kann ich kaum erwarten.

Das Kind im Herzen bekommt hier Futter. Ja, Futter aus Karton, aber es schmeckt nicht fad nach Pappe.