Nerdfee


Gamescom

Oder: Light it up
Oder: Der Abenteuerspielplatz für Gamer-Herzen
Oder: Die gemischte Tüte für jeden
Oder: Weihnachten im Sommer

Die Gamescom hat zum zehnten Mal in Köln stattgefunden (ja.. zum ZEHNTEN Mal, ich war bereits in Leipzig dabei und fühle mich wirklich alt, wenn ich so drüber nachdenke..) und zum Jubiläum hat es herrliche Zahlen. Auch dieses Jahr gab es (zurecht) einen Besucherzuwachs. Insgesamt haben rund 370.000 Besucher die KölnMesse besucht, die Austellerzahl stieg zum ersten Mal über die 1000. Das Ganze unter dem Motto „Light it Up“ und des kann man ruhig wörtlich nehmen. So wurden am Rheinufer, zwischen Zoo- und DeutzerBrücke entlang, 7000 Leuchtstoffröhren angebracht, welche dann zu Beginn der Dämmerung entzündet wurden. Das Ganze war so magisch, dass mir ein bisschen das Herz stehen geblieben ist. Wem das an Aktion noch nicht reicht der konnte sich in der Kölner Innenstadt von Musik-, Streetfood-, Games-, Info- und Entertainment-Angeboten zuballern lassen. Aber was soll ich in der Innenstadt, wo dich in den heiligen Hallen der KölnMesse ein Abenteuer auf mich wartet?!

Also genug einigen Fakten, wen interessiert das? Klar, die Veranstalter und es sei ihnen gegönnt (fühlt Euch bitte alle umarmt). Aber reden wir doch über das Wesentliche:

Was ich so liebe an Nerd-Messen ist dass man dort so viele bunte Gleichgesinnte findet. Die Herzen schlagen für‘s Gleiche, sie schlagen im Takt und nirgends schlagen Gamerherzen lauter als auf der Gamescom. Was hier geboten wird kann man ja kaum glauben (ich war da, es ist wahr - all of it).

Beginnen wir ganz vorn. Aufgeregt betrat ich am Dienstag das Messegelände. Jaha, da steht Dienstag, denn Dank der Akkreditierung durfte ich schon einen Tag eher die heiligen Hallen erkunden. Alles ging zügig voran (was übrigens für alle Tage gilt, wobei ich fairerweise ergänzen muss, dass ich ein Langschläfer bin und immer erst so gegen 12:00Uhr eingetrudelt bin). Die Security kontrollierte freundlich und gründlich meine Tasche und schon war das Glück zum greifen nah. Die Gamescom ist riesig, gerade am ersten Tag war ich erstmal erschlagen von den Hallen die ich alle auf den letzten Pixel erkunden wollte. Wo soll man denn anfangen, wenn alles verlockend ist? Es traf sich also ganz gut, dass es am Pressetag so leer war und ich einfach herumhüpfen konnte um mir einen Überblick zu verschaffen, welchen ich dann in den kommenden Tagen verfeinern würde. Ich muss aber ehrlich gestehen, so verlockend es ist über eine „leere“ Gamescom zu hüpfen, es fehlte mir irgendwie die Stimmung. Das Messe Feeling kommt eben erst mit den Cosplayern und all den Nerds auf. Es braucht die gemischte Tüte voller Überraschungen. So wanderte ich mit Bier durch alle Hallen, quatsche mit Bekannten und lernte neue Leute kennen mit denen ich mir schon mal einige Spiele ansah.

Super Mario Party hat mich direkt gepackt, auch wenn es nur ein paar Minispiele anspielen konnte. Das ist für mich pure Kindheit und Nostalgie, die sich stetig neu entwickelt (ein Widerspruch der durchaus Sinn ergibt).

Auch Dark Souls für die Switch habe ich angespielt, technisch macht es einen soliden Eindruck, endlich können sich Switch-Besitzer nun auch durch das Spiel fluchen.. (meine Nachbarn werden sich sicher freuen).

Am Blizzard Stand habe ich eine Runde Diablo III auf der Switch via Pro Controller gespielt. Fühlte sich wirklich gut an.

Ich trank noch etwas mit einem Bekannten vor Ort und ging am Abend voller Vorfreude Heim,
denn am nächsten Tag sollte das alte Fieber endlich wieder richtig brennen.

Und so war es. Das Fieber kochte wie die Stimmung und die Sonne um die Wette. Schon bereits am Bahnhof gab es so viele Gleichgesinnte die fröhlich zur Messe eilten, es hatte Fotografen die bereits auf den Wegen Fotos von Cosplayern machten. Da stand ich also als Super Mario, endlich mitten im Getümmel.. Die Entscheidung des Startpunktes fiel mir schwer, wurde mir jedoch abgenommen, denn ein Freund von mir war vor Ort und schickte mir seinen Standpunkt. Und schon war ich zwischen zahlreichen, traumhaften Retro Konsolen. Hier hatte es (trotz Besucher-Rekordzahlen) nicht mal lange bis gar keine Warteschlangen. Ich zockte spontan eine Runde Mario Kart auf dem SNES und spielte etwas Secret of Mana (Grüsse an die kuule Socke die mit mir gezockt hat). Doch es hatte ja noch so viel, also riss ich mich los und hüpfte weiter. Und wie ich hüpfte, denn ich fand erstmal eine riesige Hüpfburg (wer hätte gedacht dass ich mich auf der Gamescom sportlich betätigen würde, oder dass ich mich generell je sportlich betätigen würde).

Ein paar Schritte weiter war das Cosplay Village in dem auf der Bühne gerade eine sehr interessante und spassige Lichtschwert-Kampfshow stattfand, die ich mir mit meinem Squadteam ansah. Es gab die Möglichkeit sich hier nach zu schminken oder sein Cosplay reparieren zu lassen (wer sich gern verkleidet weiss, dass man da immer mal Klebe und Sicherheitsnadeln braucht). Auch hatte es hier viele Optionen schöne Fotos mit speziellen Hintergründe schiessen zu lassen, was mein Anhang und ich natürlich gleich gemacht haben.

Wir zogen als nächstes zum Bierstand, denn dort traf ich einen lieben Bekannten der mir sogar ein Geschenk aus Disneyland mitbrachte (bin immer noch sprachlos). Zum Dank gab ich einige Runden aus und dann warte der erste Tag bereits verpufft

Am nächsten Tag war ich als Harley Quinn unterwegs und habe quasi den ganzen Tag im Cosplay Village mit Freunden und Bekannten verbracht.

Donnerstag kam ich als Bier. Ja, wirklich.. als Bier! Praktisch, dass ich das Kostüm recht schnell ausziehen könnte um so in Zivil zu meinen Presse-Termin bei Nintendo zu gehen.
Hier hat es mal wieder herrliche Neuheiten geregnet. Neben Mario Party (welches ich ja schon gespielt habe) zockten mein Nintendo-Mitarbeiter des Vertrauens und ich vor allem mit Vergnügen Smash Brothers (ich bin zugegeben ziemlich schlecht, oder er war einfach zu gut). Das Spiel ist echt mega geworden. Mein persönliches Spiele-Highlight gefunden war allerdings Let’s go Pikachu/Evoli. Es war wirklich super spaßig die Pokémon mit meinem Ball abzuwerfen und einzufangen, es war wie ich es mir als Kind immer erträumt hatte. Ich freu mich drauf.

Wer noch immer keine Switch sein eigen nennt, hat nun zwei Meilensteine zum Grund das unbedingt nachzuholen.

Vielen Dank, Nintendo, dafür dass ihr mich immer wieder berauscht. Dafür, dass ihr irgendwie alle meine Träume und Wünsche auf`s Neue verwirklicht. Als würdet ihr tief in meine Seele blicken und mich manchmal besser verstehen als ich mich selbst.. Wie bei einer tiefen, langen Freundschaft.

Mario zieht seine Mütze und ich ziehe meinen Hut. Und nun wachen wir alle wieder auf und finden uns im Trubel der Ganescom wieder.

So viel Messe für einen geringen Ticketpreis, wer sich da wunderte und komisch fühlte, konnte sein Geld dann einfach in Halle 5 lassen, in der es Merchandise hatte so weit das Gamer-Auge blicken konnte. Ich glaube ich habe hier einige hundert Euro gelassen.

Mein schönstes Mitbringsel ist wohl mein neuer Riesen-Kuschel-Porg.. oder doch der Super Mario Controllerhalter?

Ach herrje. Ich sitze hier, immer noch mit einem Dauergrinsen im Gesicht. Die Woche ist viel zu schnell vergangen und in den nächsten Tagen werde ich noch etwas intensiver über einige Spiele-Eindrücke berichten. Ich kann es nicht erwarten, dass die nächste Gamescom kommt.

Wobei bis dahin vielleicht und hoffentlich meine Füsse nicht mehr weh tun werden.