Nerdfee

Mein Leben ist wie eine sehr lange Runde Mario Kart.

Ich startete und kam ins rollen. Zuerst wusste ich nicht genau wohin mit mir, ich folgte dem offensichtlichen Weg.

Schon bald habe ich entdeckt, dass der Weg den die Mehrheit nimmt, nicht meiner sein muss.

Manchmal komme ich vom Weg ab, ich verfahre mich, oft unbewusst, auch gelegentlich von Neugierde oder schwachen Momenten getrieben. Aber das ist nicht schlimm. Denn auch ein Umweg ist ein Weg.

Es gibt auch Abkürzungen, doch wenn ich diese nicht richtig plane, dann ist der Weg hinterher länger als der ursprüngliche Weg gewesen wäre.

Dann sind da die Anderen, die mit mir unterwegs sind.

Es ist sehr selten, dass einem Jemand begegnet, der den gleichen Fahrstil hat und von dessen Seite man nicht weichen mag. Dem man weder davon fährt noch hinterher hängt.

Es ist meist nicht von Dauer das Tempo mit Jemand anderen konstant zu halten. Manche sind nur kurz an meiner Seite und fahren mir dann davon, und so sehr ich versuche sie nicht zu verlieren, bin ich schliesslich müde von diesem Hinterher-Rasen.

Andere sind zu langsam, anfangs ist es schön das Tempo zu drosseln und mit ihnen den Moment zu geniessen, doch irgendwann wird es langweilig und ich ziehe von dannen.

Manche kreuzen nur kurz meinen Weg und hinterlassen Spuren nur auf dem Boden und nicht in meinem Herzen.

Es hat auch immer mal wieder Welche, die mir mit Panzern in den Rücken fallen, die mich rammen und mir mein Glück, den Sieg, nicht gönnen. Meist sind es Leute die mir nichts bedeuten, und deren Hiebe nicht treffen, aber wenn ich ihnen vertraut habe, dann wirft es mich aus der Bahn. Aber ich fange immer wieder an zu kämpfen.

Von manchen dachte und hoffte ich, dass sie ewig da sind, aber man verliert sich aus den Augen oder sie verlassen das Spiel für immer und hinterlassen eine Leere, die keiner zu füllen vermag.

Ich mache immer wieder die gleichen Fehler. Manchmal lege ich die Bananen auf die Bahn, um schliesslich selbst darauf auszurutschen.

Es kommt vor, dass ich total von meinem Weg abkomme, ich falle in die Tiefe und für den Moment fühlt es sich so an, als hätte ich mich und das Spiel für immer verloren. Doch dann lande ich, dank einer Wolke, immer wieder auf den Rädern.

Es ist eine Fahrt voller Höhen und Tiefen, voller wenn und aber, voller Freude und Trauer, voller Speed und Ruhe, voller Hallo und Auf Wiedersejen..

Doch vor Allem ist da Liebe.

Ich weiss nicht wohin dieser Weg noch führt, wer mir noch begegnet und wie lange ich die wundervollen Mitstreiter noch geniessen darf.

Wann die Strecke meines Lebens vorbei ist, darauf habe ich keinen Einfluss.

Deshalb lebe ich den Moment. Jede Sekunde lebe ich aus und gebe immer das was sich gut anfühlt. Ich liebe und lasse die Mitfahrer so oft es geht wissen wie sehr ich sie schätze! Ich vergeude keine Zeit, als hätte ich noch einen Stern im Keller.

Denn wenn ich die Strecke nicht mehr fahre, so sollen die anderen sich an mich erinnern.

Ich will Spuren in Herzen hinterlassen.

Nur so kann ich dieses Rennen gewinnen.