Freitagabend, drei Freunde sitzen auf meinem Sofa und Alkohol fliesst in rauen Mengen (Jack Sparrow hätte schon aufgegeben), aber wir halten durch.
Während das Niveau, zusammen mit der Moral, schon lange zur Tür hinaus ist und dort lauthals weint, ist die Motivation, etwas zu spielen, gross geworden.
Es braucht ein Spiel, bei dem man nicht viel denken muss, das einfach und doch genial ist. Memory fällt raus - viel zu kompliziert und Strip-Poker will doch, bei diesen Ü30 Leuten, keiner mehr sehen (Tschuldigung, hab Euch trotzdem lieb, innere Werte und so).
Es trifft sich, dass ich hier ein Kartenspiel liegen habe, dessen neue, unberührte Karten schon sehnsüchtig danach verlangen, angegrabscht und benutzt zu werden (Pfui wer hier an Jungfrauen denkt!).
Zeit für:
Kampf gegen das Spießertum
Kennt ihr nicht? Wie auch, es ist noch gar nicht auf dem Markt. Ich habe hier aber bereits einen Prototypen liegen (merci an dieser Stelle an meinen Schweizer Kontakt - you know who you are).
Vielleicht (ganz sicher, wenn ihr öfters mal Spieleabende macht) sagt Euch „Cards Against Humanity“ etwas. Angelehnt an dieses politisch inkorrekte Spiel haben sich einige Schweizer rangemacht und eine schwiizerdütsche Variante entwickelt. Offenbar beschwerten sich bald ein paar Deutsche Freunde, dass einige typisch deutschen Begriffe das Ganze noch lustiger gestalten würden (wir Deutschen sind ja auch generell viel lustiger als die Schweizer, allein schon unsere Politik!). Dank diesen deutschen Meckerliesen (nicht die deutschen Politiker, sondern die deutschen Freunde der Schweizer Spieleentwickler) hat es nun die deutsche Variante "Spießertum" (Ein Reim, ich sag ja nur!).
So freuet Euch Ihr Leute, die ihr aufgrund nicht ganz so prickelnden Englischkenntnissen Probleme hattet CAH zu zocken und auf eine deutsche Auflage sehnsüchtig gewartet habt! Es naht fürchterlich schwarze Rettung!
Nach ausgiebigen Testrunden kann ich Euch zwar nicht mehr sagen wer gewonnen hat, dafür aber dass ich beim Spielen vor Lachen fast erstickt bin (Obacht). Es wurde auch einfach nicht langweilig..
Das Spielprinzip ist übrigens schlicht:
Es hat zwei verschiedene Arten von Karten (Reim zwei, gell). Einmal welche mit einem Lücken-Satz, auf den anderen Karten hat es Wörter, welche natürlich in die Lücken gehören. Zu Beginn zieht jeder erst einmal acht Karten mit Begriffen. Wer an der Reihe ist jedoch schnappt sich den Lückensatz und liest ihn laut vor. Die Mitspieler entscheiden, jeder für sich, welcher ihrer Begriffe am witzigsten in der Lücke Platz hat und reichen die gewählte Karte verdeckt an den Lückentext-Vorleser der Runde. Dieser trägt alle Begriffe schliesslich laut vor und wählt den Gewinner, welcher dann die Lückentext Karte als Preis erhält. So geht es weiter bis man betrunken oder am Lachen erstickt ist.
Gewonnen hat theoretisch der, welcher die lustigsten Begriffe gelegt hat. Aber ganz ehrlich: Keine Ahnung wer in meinen Spielrunden gewonnen hat (bestimmt ich).. Ich weiss nur noch, dass ich vom Lachen immer noch Muskelkater habe..
Wer nicht über sich selbst und andere Länder, Perversionen, Geschlechter, Nationen, Minderheiten und Personen lachen kann und sich empört bei Witzen über Schwarze oder auch bei der Erwähnung von Geschlechtskrankheiten rot wird: Dem sei hiermit ausdrücklich von diesem Spiel abgeraten! Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen, ihr Kunst-Gras wird schon drüber wachsen!
Allen anderen möchte ich Kampf gegen das Spießertum sowas von ans schwarze Herz legen.
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Ich gehe dann nun mal mit meinem Niveau und meiner Moral reden, auch wenn es wieder Tränen geben wird.