Nerdfee

Game over (aus dem Archiv, weil ich denke, dass es Jedem mal so ergangen ist)

Ich liebe Dich, Du weisst das.
Du liebst mich, ich weiss das.

Unsere Liebe ist so gross, sie könnte der Welt den Frieden bringen, wenn wir jedem Menschen ein bisschen von diesen Gefühlen abgäben und es würde immer noch mehr als genug für uns beide da sein.

Aber manchmal ist Liebe nicht genug, oder vielleicht ist sie auch zu viel? Das wusste ich bisher nicht, ich wollte das nicht wissen. Mein kindliches Kämpferherz war stets der Überzeugung, dass alles möglich ist, wenn es nur stark genug dafür brennt.

Aber dem ist nicht so, manche Hürden kann man nicht überwinden. Man kommt nicht drüber her, nicht darunter her und auch nicht drum herum. Es hat winzig kleine Schlupflöcher, aber um dort hindurch zu kommen, muss man einen hohen Preis von Kompromissen zahlen, bei dem man sich irgendwann selbst verliert.

Wir beide wollten das vermeiden, uns gegenseitig glücklich machen war der Plan, aber von der Unbeschwertheit blieb frustrierter Alltag, mangelndes Vertrauen und viel zu viele sinnlose Gespräche. Manchmal wünscht man sich etwas zu sein, was man einfach nicht ist, und diese Fassade möchte ich an keinem von uns Betrachten.

Ich lasse Dich also gehen und auch Du lässt mich los. Denn alleine leuchten wir heller und das ist es, was wir für den Anderen wollen.

Dabei hätte ich alles gegeben um das zu verhindern. Mich selbst zu verlieren schien angemessen, wenn Du dafür bei mir bist. Hilflos ergab ich mich immer wieder dem Flüstern Deines Herzens.

Aber so funktioniert das Leben nicht. Wenn man sich selbst für Jemanden opfert, wird weder der Eine noch der Andere glücklich.

Manchmal tut Liebe weh. Manchmal findet man trotz Gefühlen füreinander, keinen gemeinsamen Nenner. Man irrt durch Silent Hill und steht direkt nebeneinander, ohne sich zu finden.

Liegt es am falschen Zeitpunkt?
Liegt es an zu wenig Kompromissbereitschaft?
Liegt es daran dass man stur und festgefahren ist?
Liegt es an Ängsten?

Man kann das alles hinterfragen, jeden Irrweg der Vermutungen ganz bis zum Ende gehen, doch es wird nichts daran ändern, dass der Weg aus dem Labyrinth der Irrungen und Wirrungen erfordert, dass wir Wege sprengen müssen.

Liebe ist ein Geschenk, Mütter geben es ihren Kindern, ohne etwas zu erwarten.

Und so gab ich Dir meine Liebe und ein Teil von mir, wird Dich immer lieben. Und Du gabst mir freiwillig mehr zurück als ich fassen konnte. Ich schwamm in Deinem Ozean und merkte nicht, dass ich selbst zu ertrinken drohte. Ich wurde runtergezogen und was ich für fliegen hielt, war eigentlich ein Sinken. Wir schafften es nie lange unsere Seelen-Ozeane von einander fern zu halten, sie wollten eins sein, aber es tat immer mehr weh, denn sie verloren jedes mal etwas von sich selbst. Wir begannen das Wasser des Anderen zu werden, wir verloren das wunderschöne, einzigartige Glitzern immer mehr, anstatt es zu verdoppeln.

Dein Name wird auf immer in mein Herz gebrannt sein. Keiner wird je Deinen Platz einnehmen. Diese Wunde wird heilen, mit viel Zeit. Aber eine Narbe bleibt zurück, eine von Jenen, die immer etwas schmerzen wird. Ich werde mich aber an sie gewöhnen und am Ende wird mich das alles verändern.

Ein Teil von mir ist mit Dir gegangen, meine Seele war so verworren in die Deine, ich kann und will sie nicht komplett losreissen.. Man ist wer man ist, weil man sich erinnert wo man war. Und wir waren beieinander: Etwas von mir ist nun bei Dir und etwas von Dir ist auch bei mir. Für immer.

Du wirst mir schrecklich fehlen. Dein Name auf meinem Display, wenn Du mir schreibst, wenn Du anrufst. Deine Stimme wird mir fehlen. Unsere Gespräche mit all unseren Insidern, die kein Anderer je verstehen wird. Dein schiefes Grinsen und wie Du lachst. Ich werde vermissen mit Dir einfach nur Bier zu trinken und Pizza zu teilen. Ich werde Deinen Blick vermissen, wie Du mich angesehen hast, als wäre ich eine original verpackte Castle Grayskull.

Zuletzt habe ich versucht so viel es geht von Dir aufzusaugen und zu inhalieren, ich wusste, dass das Ende naht. Aber nun fühlt es sich gerade an, als wäre ich darin kläglich gescheitert. Es sollte für immer sein, ich war mir sicher, aber nun bin ich ohne Dich.

Du bist weg. Und ich bin leer. Ich leide, ich trauere, bin enttäuscht und wütend. Das ist gut so, damit die Wunde heilt, muss ich durch all diese Phasen.. Und auch wenn mein kleines Herz verzweifelt schreit, dass ich doch etwas kämpfen könnte, weiss ich dass es nicht mehr geht.

Es bleiben wundervolle Erinnerungen und die eiskalte Wahrheit:

Wir haben es nicht geschafft. Keiner trägt die Schuld, die Zeit war einfach nicht auf unserer Seite. Wir vergeben uns.. Wir ergeben uns..

Für Dich. Für mich.

Und ich hoffe einfach nur, dass Du glücklich wirst. Ich bin dankbar dass ich Dich kennenlernen durfte, dank Dir glaube ich an eine höhere Macht. Du hast mich inspiriert und bereichert wie nie Jemand zuvor, doch nun stehen wir im Regen.

Im nächsten Leben werden wir unsere gemeinsamen Träume erfüllen, denn wir Schulden ihnen einiges.

Ich umarme Dich, ein letztes Mal und wünschte es gäbe einen Ausweg. Ich will Dir noch so viel sagen und so viel wissen, doch ich bleibe stumm.

Ich liebe Dich, Du weisst das.
Du liebst mich, ich weiss das.