Role Play Convention 2018
..oder: That‘s where the magic happens.
..oder: Gefährliche Küsse.
..oder: Ich liebe Euch alle.
..und: Ja, ich bin spät dran (Asche über mein Haupt).
Kennt ihr das, wenn ihr hundemüde seid und eigentlich kaum noch stehen könnt, es aber dann einen Zauber hat, der Euch wiederbelebt? Gamer wissen natürlich was ich meine, denn in Spielen haben wir mehrere Leben. Aber in der Wirklichkeit sind es die kleinen Dinge die uns beleben.
Etwa der Geruch von Pizza oder auch Kaffee, ein Strand, ein neues Game, der neue Star Wars oder eben ein Football-Spiel. Vielleicht ist es auch ein besonderer Mensch mit der wahren Liebe Kuss.. ach Moment, wir waren ja im realen Leben.
Für mich ist einer dieser magischen Wachmacher und Mana-Auffüller die Role Play Convention. Es gibt wenige Orte an denen ich mich so zu Zuhause fühle (zugegeben - zuhause fühl ich mich auch zuhause).
So hüpfte ich nach ein paar Stunden Schlaf aus meinem Bett (ich kam in der Nacht zuvor ja erst aus der Schweiz zurück) und fühlte bereits, als ich mir ein Gesicht malte, dass etwas wundervolles geschehen wird. Wie Weihnachten, nur mit eindeutig mehr Sonnenschein und leider ohne Adventskalender (ich finde der Adventskalender sollte halt vom 25.12-24.12 gehen, vorfreuen kann man sich ja nie zu viel).
Ich erreichte gegen Samstagmittag die Kölnmesse und hatte auch keine Wartezeit am Eingang (es lohnt sich immer auszuschlafen - doppelt). Lustig war, dass direkt auf dem Weg zum Eingang ein Kerl neben mir lief, dem ich sagte, dass sie die Absperrung ruhig hätten öffnen können und sich rausstellte, dass wir uns aus Berlin von der Nintendo Switch-Release-Party kannten. Er war der Games-Mag Typ, den ich beim Tanzen filmte (auf seinen Wunsch, ehrlich mal).
Zufälle gibt‘s.
Ich sagte ja die RPC ist magisch, man trifft Menschen die einem irgendwie begeben sollen.. aber das war nur die Spitze des Todessterns (wobei der keine Spitze hat, aber ihr versteht schon).
Ich holte erstmal mein Ticket ab, kaufte mir ein Bier und nach drei Schritten, in der oberen Halle, lief mir direkt Thilo von Nerd Wiki in die Arme. Du bist echt überall! Und wieder haben wir beide Bier in der Hand, es muss Schicksal sein. Ich sag es Dir.
Wir standen eine Weile mit seinem Anhang (hello there) vor diesem Takeshi’s Castle-Labyrinth und überlegten da durch zu hüpfen. Doch die Schlange war so lang und wir sagten wir kämen wieder.. das taten wir auch, immer wieder.. aber (Spoiler) wir sind nie dadurch.. irgendwie waren wir zu betrunken und hatten Angst da drin einzuschlafen oder zu sterben.
Stattdessen hüpften wir durch die Gänge, die Herzen schlugen im Takt mit all den Gleichgesinnten und die Augen bestaunten die ganzen Nerd-Herrlichkeiten. Eine davon Loony Leah, eine ganz süsse Cosplaymaus, die mir immer wieder begegnet, diesmal sogar als Sorceress of Castle Grayskull.. I‘m in love!
Ein paar Schritte weiter (man kommt halt nicht weit, weil überall der Zauber greift) kam dann Benjamin mit seiner bezaubernden Begleitung auf mich zu. Er hatte mir hier schon mal geschrieben, denn der Mann hat das Masters Of The Universe - Das Pen & Paper Rollenspiel - Fanprojekt (man reiche ihm doch einen Orden) kreiert. Ich freu mich schon sowas von unendlich auf Euch auf der Grayskull Con wiederzusehen und vor Allem halt dieses PEN und Paper auszutesten..
Als ich später die ganzen Künstler an ihren Tischen sitzen sah, dachte ich an Annemarie. Die schrieb mir vorab, dass sie einen Stand habe, welchen ich an all den Waschbären erkennen würde und ich solle ihr Bier mitbringen, sie habe Muffins. Mit Essen bekommt man mich immer, also rannte ich mit meinem Anhang an all den Ständen vorbei und rief immer mal wieder „Annemarie“. Drei Bier, und eine Halle später, antwortete dann endlich eine Frau hinter einem Tisch, sie war aber nicht Annemarie.. sie meinte ich würde sie aber suchen. Ich sagte ihr, dass ich keine Zeit für so Spielchen hätte (ich bin zu alt für den Scheiss), ich suche schliesslich Annemarie mit den Waschbären, denn die hat Muffins und braucht Bier (quasi ist es ein Notfall). Es stellte sich heraus, dass Annemarie „Annabell“ hiess (wer lesen kann ist klar im Vorteil), ich bekam trotz am herrlichen Waldmonster Stand meinen Muffin (Merci vielmals) und sie ihr Bier. Ausserdem gab es gratis Smalltalk den wir unbedingt nochmal vertiefen müssen.
Dann stolperte plötzlich das Zweikampfsofa (die machen YouTube, keine Ahnung was das ist) in unsere Truppe hinein. Die zwei sind auch überall, genau wie Thilo - nur sind die nie betrunken. Es wurde herrlich gequatscht, sich umarmt und irgendwann weiter gezogen.
Natürlich musste ich auch bei der German Garrison vorbeischauen, einigen Bekannten „hallo“ sagen und Star Wars aufsaugen. Die gehören einfach dazu und ich bin jedes Mal erschlagen von so viel imperialer Präsenz (Merci, weitermachen).
Am yvolve-Stand habe ich dann Stefan entdeckt (der ist einfach ne kuule Socke). Es wurde geshoppt und gequatscht und schliesslich lud er mich zur Afterparty ein (er sagte nur was von „Freibier“ und ich schrie „Jaaaa“.
Das war dann der Moment indem Thilo aufgab (Du Mädchen), am frühen Nachmittag hat der Mann schon genug Bier gehabt und musste ins Bett. Ich bin mir gar nicht sicher wann das passiert ist (ja gut, ich hatte auch viel Bier). Ich sagte also „Gute Nacht und gute Reise.“
Doch ich bleib ja nie lang allein, schon lief mir die wundervolle Nadja in die Arme. Ich hab sie gar nicht erkannt, sie war ja im Cosplay (hätte sie wohl auch in Zivil nicht erkannt, aber das müssen wir ja nicht laut sagen). Wir haben uns mal auf einen Geburtstag kennengelernt und ja, dann hüpften wir also auf der RPC rum. Sie hat mit Ihren Team draussen tatsächlich Zelte aufgebaut in denen sie schliefen (wie geil seid ihr denn) und bot mir promt einen Schlafplatz an, sollte die Afterparty mich zu sehr schaffen. Wir schossen ein Toilettenselfie (ja.. ich stehe dazu) und irgendwie habe ich sie dann aber verloren, wieder gefunden und wieder verloren (ich hoffe es geht Dir gut, wo auch immer Du bist.. und Radier Dir mal die Beine). Auch den Namen ihrer Truppe habe ich vergessen.. vielleicht komm ich noch drauf.
Auf einmal passierten viele Dinge gleichzeitig.. Da war erst meine zuckersüsse Lieblingsschneiderin Antje von Don't Run with Scissors (es gibt nichts was die Frau nicht nähen kann, falls jemand also eine Uniform, ein Kleid oder generell irgendwas aus Stoff haben mag - So schreibet ihr und grüsst ganz herzlich) mit ihrem Freund Johnny von Dont run with Lightsabers (ihr seht schon - Relationshipgoals, die leben einen Nerdtraum, der Mann stellt Euch zu dem herrlichen Stoff dann die „Hardware“ her) und es wurde kurz gesmalltalkt..
..Und plötzlich..
JESSES
Hat die Magie der RPC ihren Hammer.. Nope.. den ganzen Werkzeugkasten ausgespielt..
Da stand plötzlich eine Frau..
Es war etwas wie im Film.. unsere Blicke trafen sich, die Zeit hielt an und alles schien still zu sein.. nur mein Herz klopfte laut (im Film hätte es nun sicher eine epische Musik von John Williams gehabt). Ich bin ja super mies im Leute erkennen, aber sie erkannte ich sofort. Wir schrieben uns über ein Jahr bei Facebook und waren auf einer Wellenlänge, Schwestern im Geiste quasi. Nun sagen wir uns zum ersten Mal live. Wir umarmten uns und es war Glitzerseelenliebesfreundschaft (ich weiss, kitschig.. mir doch egal!) from the first sight. Und es wurde besser, wir fanden dann heraus, dass wir acht Minuten mit dem Auto voneinander entfernt wohnen. Die ganze Zeit waren wir uns also nicht nur seelisch, sondern auch körperlich nah (was ich total platonisch aber liebevoll meine).
Also schwebten wir frisch verliebt zusammen los und suchten den DreieichCon Stand um dort noch einen anderen Bekannten zu treffen. Der Thorsten ist in Echt genau so sympathisch wie es virtuell den Anschein machte. Zusammen mit seiner Frau tranken wir Schnaps und assen Kekse. Nur ein paar Meter von Messetrubel entfernt genossen wir die Ruhe und Gespräche.
Es tauchte dort noch der sehr sympathische Toni von MyFantasyWorld auf, eine ziemlich coole Seite auf der man alle Infos zu sämtlichen Nerdevents bekommt und sich direkt miteinander verbindenden kann.
Meine Nachbars-Schwester und ich verabschiedeten uns irgendwann mit schwerem Herzen vom DreieichCon-Stand (bis November ihr Lieben) und zogen hungrig nach draussen. Der herrliche Mittelaltermarkt dort allein wäre den Weg ja schon wert gewesen. Irgendwo spielte eine Band, aber wir hatten nur Augen und Nase für die Fleischspiesse. Dort trafen wir dann noch eine Freundin von mir und bildeten zusammen das Squadteam des Abends.
Wir schlenderten noch etwas über die Messe und strandeten schliesslich beim Piraten-Bier-Holzschiff (ein Ort der Magie und das nicht nur wegen dem Bier). Hier sassen wir, quatschen, tranken und assen eine Hanftasche (ja assen, es wurde nix geraucht) mit Fleisch und Käse (Besser gehts nicht..), bis endlich die Tore geschlossen wurden und unten die Aftershow Party begann. Die Musik hat mich total begeistert, sehr geiler 90s Rock und mein Highlight war, neben dem Freibier, auch nochmal ein paar liebe Seelen der 501st und „Annemarie“ samt Freundin zu sehen und nochmal zu drücken. Das Bier war allerdings nach 30 Minuten leer und wir liessen die Party dann zurück um, jeder für sich, übermüdet und überglücklich ins Bett zu fallen.
Ich war so erschöpft am Sonntag. Ich habe bis Nachmittags geschlafen und mich nur vom Bett aufs Sofa geschleppt (ist ja auch Bewegung genug).. Aber irgendwann beschloss ich dann doch nochmal zur Con zu fahren, um bei einem Bier das Ganze schön entspannt ausklinken zu lassen und vielleicht noch etwas an den Ständen zu stöbern. Und das war gut so, denn ich habe noch ein wundervolles Poster gekauft, Gerüche eingesaugt und René und seinen Kumpel getroffen (in die zwei sind wir am Vorabend schon reingerannt). René hat mir von der Main Würfel Con in Würzburg erzählt. Klingt schon ziemlich herrlich nerdig und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Und so nahm mein „vier Tage, zwei Messe und zwei Länder Marathon“ ein Ende. Es hatte noch eine Jägerwurst (merci, die war köstlich) und irgendwie habe ich endlich ein Baumfällerhemd (Danke auch dafür).
Dankbar und zufrieden kann ich es nicht erwarten nächstes Jahr zurückzukehren und erneut mit dem (Bier)Piratenschiff in die Welt der herrlichen Magie der Role Play Convention zu tauchen. Obwohl ich so viele Stunden dort verbracht habe, kommt es mir so vor als hätte ich nicht mal eine Handvoll all der Magie und Möglichkeiten dort erkundet.
Magie ist überall, aber an manchen Orten hat es halt beachtlich viel davon. So ist das wenn Glitzerseelen zusammen kommen.
Auf bald.
PS: Nein, der T-Rex und ich sind kein Paar. Es war nur eine Liebelei.
PPS: An meinen Kumpel (you know who you are):
Ich weiss genau, dass Du Dich gerade ärgerst nicht dabei gewesen zu sein. Ich würde ja nun gern schreiben: „Ich habe es Dir ja gesagt.“ Aber als Gandalf unserer Freundschaft steht es mir nicht zu den Zauberstab zu erheben und so spreche ich ganz subtil durch die Alraune (was gefährlich für die Ohren sein könnte, dennoch verleiht das meinen Worten eine gewisse Lautstärke und Impulsivität) und sage: Ich freue mich Dich nächstes Jahr mitzunehmen.