For Honor, Du bist genau das, was ich brauchte.

Der Alltag ist viel zu oft so ein riesiges Arschloch. Manchmal werde ich von morgens bis abends einfach nur mit Müll konfrontiert, regelrecht zugeschüttet! Alle wollen etwas, die Kaffeemaschine ist defekt und auf der bestellten Pizza waren Pilze! Der Hass in mir wird immer grösser und es kostet mich viel Kraft nicht mit Sith-Blitzen um mich zu schmeissen.

Aber da gibt es ja Dich, For Honor. Ich greife zu meinem virtuellen Schwert, umklammere fest den Controller und bin bereit alles hinter mir zu lassen.

Der erste Gegner ist zu sehen, kurz würdige ich Deine schöne Grafik, aber eigentlich ist sie mir total egal.

Der Vollhonk ist so verrückt sich mir zu nähern.. Er schreit und will kämpfen. Herrje.. Wenn ich so eine hässliche Fratze hätte, wäre ich auch aggressiv.

Ich ramme ihm mein Schwert in die Eingeweide. Ein grausames, befriedigendes Stöhnen erklingt. Er blickt mich mit seinen leeren Augen noch kurz an, bevor er zu Boden geht.

Alles ist voller Blut, meine Klinge tropft, gut dass ich hier nur töten und nicht aufräumen muss. Tut mir leid die Sauerei!

Der nächste Trottel kreuzt meinen Weg, ich grinse.. Hat Euch denn Niemand beigebracht gereizten Leuten aus dem Weg zu gehen. Komm nur her, komm! Er schaut genau so doof aus der Wäsche, wie sein Kollege. Diesmal stoße ich mit noch mehr Wucht zu. Schreie hallen durch mein Wohnzimmer. Mein Controller vibriert so schön, ich kann die Kraft meiner Klinge spüren, die sein Fleisch wie Butter durchtrennte. Er fällt nieder und sein Blut wird eins mit dem des anderen Opfers. Eine tote Blutsbruderschaft, wie idyllisch.

Ich laufe durch das Blut und sehe in nicht weiter Entfernung neue Gegner. Ich bin in Fahrt. Ich gehe in die Offensive und renne den Bastarden entgegen. Ein brachialer Kampf jagt den nächsten. Ich gewinne immer und immer wieder.

Das Schlachtfeld wird mein persönlicher Spielplatz auf dem mich keiner verschaukeln kann.

So vergeht der Abend und der Stress in mir schwindet. Schließlich verlasse ich das Blutmeer und gehe ins Bett, dort höre ich dann für das Kind in meinem Herzen eine friedliche Geschichte von einem König und seiner Prinzessin.

Merci, For Honor. Du hast mich geerdet. Ich hätte natürlich auch jedes andere Kampfspiel einlegen können, denn viel Abwechslung hast Du nicht zu bieten.

Aber für den Moment warst Du genau das, was ich brauchte.