Männergrippe, Du Hurensohn
Ich bin krank, ich leide! Ich habe Schmerzen. Es tut überall weh. Mir ist heiß und kalt. Ich zittere und schwitze.
Ich habe das Batsignal die ganze Nacht an den Himmel gestrahlt, damit ich endlich gerettet und gepflegt werde, aber ja.. Ich vergaß, dass ich Batman bin, ich muss alleine klar kommen!
Aber ich komme nicht klar! Ich bin wie Sheldon Cooper: Ich will Jemanden der mich pflegt. Der mir vorliest und meine Decke richtig macht! Ich will das Katzenlied vorgesungen bekommen, gekuschelt werden und Mitleid brauch ich, denn schließlich verende ich hier kläglich!
Unheilbar krank könnte mir nur Kiffwurz noch das Leben retten, aber diese Pflanze wuchs ja nun mal auf Melmac, vielleicht hat es doch noch was im Garten der Ochmoneks?! Ich würde meine Freunde ja suchen schicken.. Haha! Ich lach mich tot.
Meine Freunde sind alle untergetaucht, haben das Land verlassen und warten darauf, dass ich wieder gesund bin, bevor sie sich mir wieder nähern. Nur eine todesmutige, kaum zu erschütternde Krieger-Seele, hört sich bei Zeiten am Telefon (auf sichere Entfernung) mein Gejammer an (you know who you are, merci!).
Und das aller Schlimmste ist.. Ich bin so krank, ich kann nicht mal zocken. Ich muss mich sonst wohl (wieder) übergeben. Ich lieg einfach flach und sterbe in dem abgedunkelten Zimmer.
Dabei höre ich Kassetten. Die Seite umzudrehen allein erfordert meine ganze körperliche Kraft, danach keuche ich minutenlang. Mir tun Stellen am Körper weh, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existieren und ich habe sie verdammt nochmal auch nicht vermisst!
Appetit, Stuhlgang und Schlaf waren immer gern Gesehene Gäste, die ich nie losgeworden bin, nun glänzen sie mit Abwesenheit. Seit Freitag bekomm ich keinen Happen runter, wer mich kennt weiß, dass wenn ich nicht esse, dann muss es mir wirklich schlecht gehen, entsprechend bleibt der Stuhlgang aus (das muss ja mal gesagt werden, Kacke ich vermisse Dich). Und wenn man nur daliegt, kommt man irgendwann nicht mal mehr zum Schlafen, ich vegetiere vor mich hin und warte auf das Ende.
Ich fühle mich nicht nur elend, ich sehe auch so aus. Ich gleiche einem Zombie, mit sehr fettigen Haaren und weinerlicher Stimme (die keiner hört). Meine Nase ist zu, ich pfeife aus allen Löchern und bestimmt habe ich schon angefangen zu riechen (ich meine nicht nach Blumen). Bald ruft der Nachbar die Polizei, weil er denkt ich sei hier verstorben.
Ja, sollen sie kommen! Die Freunde und Helfer. Sollen sie bitte kommen, denn ich brauche eine Wärmflasche, ich will massiert werden (der Rücken schmerzt vom vielen Liegen), der riesige Vorrat von Nasenspray, Säften und Tabletten neben mir muss mal sortiert werden, mein Taschentuch ist runtergefallen, man bringe mir einen Kotzeimer und halte gegebenenfalls meine Haare, ich brauche viel Tee, einen Waschlappen (ich meine keinen Mann, sondern so einen aus Frottee mit etwas kühlen Wasser, um die Stirn zu kühlen), ich müsste mal in die Wanne gesteckt werden, ich möchte eine Hochzeitssuppe (nur aus vielen Fleisch-Klösen bestehend) mit Toast, meine Brust soll mit diesem Kräutergarten-Zeug von Wick eingecremt werden (bis ich rieche wie eine Apotheke), und meine Bettwäsche soll frisch bezogen werden.
Ja, das Mimimi ist groß in mir. Der Hurensohn Männerschnupfen hat mich klein bekommen. Mein Leben hat gar keine Daseins Berechtigung mehr.
Die Nerdfee ist nun eine Kathastrofee.