Nerdfee


Es war das erste Mal, nicht nur für mich, sondern auch für die Show selbst. Die Schweiz hat leider nicht besonders viele nerdige Messen und Events, aber nun gibt es ja Nachschub. Verdientermassen bekommen meine Schweizer-Nerd-Nachbarn endlich den Raum den sie brauchen, um ihr Kind im Herzen auszuführen.

Nach einem entspannten Freitagabend, bei einer befreundeten schweizer Glitzerseele (You know who You are - Ich denke immer noch an das köstliche Raclette), und einer erholsamen Nacht, machten wir uns Samstag morgen auf nach Züri.

Als wir Samstagmittag auf dem Messegelände ankamen, betrug die Wartezeit bis zum Einlass kaum mehr fünf Minuten (es hat auf Messen meistens Vorteile zu spät zu erscheinen). Meine Freundin und ich trennten uns kurz, da ich mir mein Presse-Bändchen holte und Sie den Besucherweg ging. An dieser Stelle sei einmal die wundervolle Jenny gegrüsst, noch nie war die Akkreditierung bei einem Event so persönlich und sympathisch wie hier, da können sich alle mal eine Scheibe von abschneiden (oder besser nicht, denn die Jenny soll ja heil bleiben).

Die Veranstalter allgemein wussten offensichtlich was sie tun, das auf vier Hallen verteilte Event war super organisiert. Ich war sofort überreizt von all den herrlichen Cosplayern, den Merch-Ständen, dem Essen, dem Bier, dem Met, den Bühnen, den Ausstellern und hüpfte, wie super Mario mit Feder, beflügelt drauf los.

Ach, was für herrliche Momente ich erleben durfte, die sich auf ewig in mein Herz und Hirn eingebrannt haben. Zuerst bin ich natürlich zu Nintendo gehüpft. Da war Charles Martinet, der mich umarmte und kurz Smalltalk mit mir führte (er wird gut versorgt, hatte Wurstsalat und hat den besten Job der Welt!).. Dieser Mann ist der bestgelaunteste Mensch den ich je traf. Es liegt wohl daran, dass er Mario spricht. Wobei ich mir nicht sicher bin ob Charles Mario spricht, oder Mario eher Charles ist. Ich überlege seither ob ich auch einer Videospielfigur meine Stimme schenke, blöd nur wenn das eine aus ‘nem Survival Horror Spiel wäre, dann wäre ich wohl ganztägig depressiv. Ich schweife ab.. Charles, er ist wunderbar! Auch ein Video habe ich extra nur für die Nerdfee von ihm bekommen, ich kann es immer noch nicht glauben. Er nannte mich „Super Sophie“.. „SUPER SOPHIE“!! Das Glück war so gross in mir, es wäre schon okey, wenn ich dann einfach gestorben wäre.

Bin ich aber nicht und so sah ich mir noch das Interview mit Charles an, das (auch dank des vertrauten Nintendogott-Dolmetschers und des fabulösen Moderators) köstlich unterhaltsam war. Yes, Ja!

Doch es hatte nicht nur Altbekannte.. Ich habe so tolle Menschen kennengelernt. Da war dieser schöne Mann (you know who you are, too) bei dem ich mir im Vorbeigehen noch dachte: „Der sieht ja sympathisch aus!“ und welcher plötzlich sagte: „Die Nerdfee geht an mir vorbei.“ Ahaha! So klein war das Event ja nicht, aber im Einklang schlagende Herzen sollen sich wohl einfach begegnen. Mit seiner unglaublich kuulen Sofortbildkamera aus Japan (ich habe irgendwo noch ne alte Polaroid) wurden grossartige Bilder gemacht, bevor man zusammen weiterflog. Es folgten noch weitere Treffen mit Menschen, die ich vorher nur vom Schreiben kannte, aber auch mit alten Freunden. So hüpfte ich über die Messe und streifte hier und da ein Leben mit wunderschönen, geteilten Erinnerungen.

Überall konnte man, mit gar nicht so viel Wartezeit, die neuesten Spiele austesten. Gerade die VR-Titel, inklusive Brillen, waren natürlich beliebt. Wer möchte nicht mit einem Laserschwert, und vollem Körpereinsatz, alles niederstrecken?! (; Aber auch bei den Boardgames kam man zusammen, es war für jeden Zocker was dabei. Eine bunte Mischung durch die sich quasi der rote Gamer-Faden eines Nerdherzens zog (das klingt irgendwie schmerzhaft, war aber wundervoll).

Allein dieser ganze Merch-Kram war ein Traum! Diese totale Reiz-Überflutung beim stöbern von Kunst, über vollkommen Neues bis hin zur schlichten Tasse! Bei den Anziehsachen habe ich widerstanden, die Schweiz hat einfach verrückte Preise, aber gucken kostete auch hier nix (;

Immer mal wieder lauschte ich den abwechslungsreichen Show‘s auf der Bühne, um mich dann erneut in die Menge zu schmeissen.

Auch die Aussteller hatten viel zu berichten, überall kam man ins Gespräch. Da war zum Beispiel DayDeal mit einem unglaublich sympathischen Mann der gratis Mousepads samt Taschen verteilte (ich bin ein Konsolenkind, aber sowas kann man immer gebrauchen, gell) und einen saukuulen LEGO-Mario mit seinem Kumpel gebaut und ausgestellt hatte.

Ach, ich liebe Messen. Als Nerd geh ich ja wirklich selten raus, ich hasse Menschenmengen.. Aber diese ganzen Gleichgesinnten machen mich einfach glücklich. Man läuft mal der einen Truppe zu, dann läuft einem wer zu und überall schlagen Herzen im Takt.

Die Zeit verging wie bei einem guten Videospiel, plötzlich ist es Morgen, in diesem Fall war es aber Abend. Mit meinem Anhang ging es noch leckeres (und unglaublich teures) Sushi essen und auf die Frage ob wir noch in den Ausgang gehen (Ausgang bedeutet bei den Schweizern Party machen) antworteten wir nur lachend: Auf gar keinen Fall!!

Sonntag habe ich mich dann wieder auf den siebenstündigen Heimweg gemacht (was tut man nicht für die Liebe). Ganz ehrlich: Irgendwann reicht es dann halt auch. Mein Sofa und ich, sind einfach nicht gerne getrennt.

Merci für alles, Zurich Game Show! Das war ein wunderschönes erstes Mal, Du kannst stolz auf Dich sein.

Ich beehre Dich 2018 sicher wieder.