Nerdfee


Nintendo fährt die Arme aus

Meinen ersten Arms-Kontakt (Jaha, Kontakt, nix mit Armlänge Abstand) hatte ich auf dem Nintendo Switch Event in Berlin.

Und ich war erst kurz verwirrt:

ARMS.. ARMS.. ARMMMS?!

Was ist denn das? Kenn ich gar nicht, dabei bin ich doch ein Nintendo-Kind! Ich schwöhöre, ich kenn doch sonst alles.

Schnell wurde mir vom kompetenten Nintendo-Mann meines Vertrauens erklärt, dass es nicht an mir liegt (ausnahmsweise halt wirklich nicht). ARMS ist nigelnagelneu und Nintendo schüttelt den Titel nicht aus dem Ärmel, sondern haut ihn für die Nintendo Switch raus, so richtig! Mit Sprungfedern!

Ich probierte das Spiel dann also vor Ort direkt aus und prügelte mich mit einer Event-Bekanntschaft (tanürlich total platonisch) durch die Runden. Ich hatte direkt grossen Gefallen an diesem knutschkugelbunten Kampftitel.

Das könnte nun auch daran gelegen haben, dass ich meinen Gegner (der vorher recht siegessicher prahlte) in allen Runden (wortwörtlich) geschlagen habe (sorry Dude).

Nun ist ARMS auch für meinen heimischen Boxring erhältlich und ich hatte erstmal Zweifel, ob das Spiel allein gespielt überhaupt Freude macht.

Ist das nicht eher wieder so ein Titel den man zusammen zockt?!

Kaum spiele ich ARMS an, schon ist die Sucht von den Joy-Cons durch meinen ganzen Körper gewandert. Ich haue volle Kanne raus. Meine Fäuste knallen dem Gegner um die Ohren! Nimm das und das! Ich zwinge ihn zum Ausweichen um dann nutze ich seinen Zug um ihn richtig auf die Nase zu hauen! In da face!!

Meine Arme schmerzen, mein Puls rast, meine Hände schwitzen, mein Ausdruck ist verbissen und mein Bier ist warm.

Eine Runde nach der Anderen prügle ich mich durch das Farbfeuerwerk, das Nintendo alle Ehre macht.

Es brauchte eine Gewisse Zeit, bis ich den Dreh raus hatte. Das Zielen beim Prügeln will gelernt sein. Fast fühlt es sich wie ein Shooter an, wenn ich meine Fäuste aus der Entfernung präzise auf den Gegner schmettere.

Natürlich könnte ich auch auf den Pro-Controller switchen (Swiiiiihihihihiiiitch), anstatt mit den Joy-Cons vollen Körpereinsatz zu geben. Aber ganz ehrlich, das fühlt sich so natürlich an mich hier durchzuprügeln, ich liebe es.

Ich muss gestehen, dass ich mir ARMS, nach dem ersten Kontakt auf dem Nintendo-Event, erstmal nicht langfristig vorstellen konnte. Wieder so ein kurzweilig spannendes Kinder-Bewegungsteil..

Aber hey! Diese (fast schon freche) Einfachheit kommt in meinem Herzen und Entertainment-Loch überraschend gewaltig an. ARMS knallt voll rein. Ich liebe diese zehn abwechslungsreichen Helden, ich liebe die zehn guten Maps und ich vermisse keine Story.

Hier hat es viel Kleinkram der das Spiel immer wieder interessant macht. Diese üblichen kleinen, liebevollen Details, die so nur Nintendo zu benutzen weiss. Viele Modi, viele Items und mein Ehrgeiz, der versucht alle Moves zu perfektionieren.

ARMS kommt vom Spassfaktor eindeutig an Mario Kart heran. Das Einzige was ich vielleicht kritisieren könnte, wäre der Mehrspielermodus, in welchem so viel los ist, dass es zwischen Spass und Nerv in mir hin und her pendelt.

Ich bin begeistert wie hier ein klassisches Genre (wiedermal) vom Nintendo-Gott aufgebrochen wurde und mit eigener knutschkugel Zutat eine Freude für ein breites Publikum bietet.

Hier habe ich gern zugeschlagen.