Nerdfee


Es gibt verschiedene Arten von Liebe.

Da wäre zum Beispiel das frisch Verliebtsein..
Ein herrliches Gefühl.
Dieses langsame Beschnuppern.
Das Kennenlernen.
Das Kribbeln im Bauch.
Man kann es kaum erwarten immer mehr vom Anderen zu entdecken. Man möchte ihn Tag und Nacht bei sich haben und dieses Hochgefühl seiner Anwesenheit geniessen.

Und wenn es gut läuft (und man Glück hat), entwickelt sich aus dem anfänglichen Verliebtsein eine grosse, tiefe Liebe. Basierend auf Vertrauen, Zeit und gemeinsamen, wunderschönen Momenten die das Leben lebenswert machen.

Mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild, erweckt Nintendo beides in mir:

Ein frisches, kribbeliges Verliebtsein und eine alte, tiefe Liebe die schon lange mein Herz erfüllt.

Schliesslich war doch die NES meine erste Liebe im Kontakt mit Videospielen (auch wenn mein Bruder mich damals kaum hat spielen lassen, ich habe das nachgeholt).

Die Switch ist da. Ich könnte nun über die Konsole schreiben, aber ich mag gerade nicht. Versteht mich nicht falsch, sie ist toll! Und ja, sie bekommt ihre Schreibe. Aber erstmal muss die Liebe für das neue Zelda in die Welt getippt werden.

Da sass ich nun gestern Abend. Überwältigt von der neuen Nintendo Konsole, vollkommen zufrieden vom Auspacken (Pakete auspacken ist sooo schön!), befriedigt vom schnellen anschliessen und installieren.

Ich hatte kaum Zeit das schöne Menü zu würdigen. Ich wollte endlich nach Hyrule.

Es ging mein Herz auf, als Link aus seinem hundertjährigen Schlaf erwachte und sich, in der atemberaubenden, diesmal offenen Spielwelt, aufmachte das Böse zu besiegen.

Die Steuerung von Link war zuerst etwas kniffelig, es Bedarf nun natürlich deutlich mehr Befehle Link durch diese Welt zu leiten. Aber recht schnell hatte ich den Dreh raus.

Willkommen im Erlebnispark Hyrule, ein riesiges Wunderland das, dank neuer Fähigkeiten von Link, zum Abenteuerspieplatz fungiert.

Unser Held klettert nun, zum Beispiel auf Bäume, und eieiei sieht die Welt atemberaubend schön von dort oben aus. Wunderschön, ich bin sprachlos. Im Hintergrund zwitschert die Natur, in der Ferne sieht man prächtige Türme, Schreine die mit besonderen Belohnungen und Schätzen locken, die saftigen, blühenden Wiesen mit grasenden Tieren, die malerischen Berge, die einladenden Seen.

Überall möchte ich sofort hin.. Und überall kann ich sofort hin!

Fast schon erscheinen mir die Gegner lästig, schliesslich will ich erstmal alles auf mich wirken lassen, jedoch gibt es überall grantige Biester die nach dem Tode lechzen! Es macht riesigen Spass mit dem Bogen auf sie zu schiessen und dann Daryl Dixon like die Pfeile wieder aufzusammeln!

Aber ich will mich nicht zu sehr stressen.. Ich mag grad nicht nur kämpfen. Ich will jeden Schmetterling beschnuppern, Äpfel von den Bäumen pflücken, verliebt herumhüpfen und hell yeah.. ich will natürlich Vasen zertrümmern (weil man das bei Zelda halt so macht!).

Auch neu ist die Temperaturanzeige, wenn Link zum Beispiel in die Berge geht, wird es kälter und wir müssen ihm etwas anziehen.. (Bei Tomb Raider wird das hoffentlich nie so sein, chchch). Auf dem Berg angekommen kann Link dann mit seinem Gleitschirm sanft wie eine Feder hinuntergleiten oder auf seinem Schild den Abhang runter rutschen, vorausgesetzt man es nicht wie ich beim Kochen im Feuer verbrannt. Ja, beim Kochen!

Link sammelt keine Herzchen mehr, aber ganz ehrlich, nach all den Jahren hat er sich doch ein paar Steaks verdient! Blöd nur, wenn es plötzlich anfängt zu regnen und das Lagerfeuer erlischt, dann wird es nichts mit dem Grillen, aber Steak ist blutig doch genau richtig! Und auch im Regen steht man gerne, wenn er so wundervoll magisch ist wie der in Hyrule.

Und plötzlich klingelt der Wecker. Es ist 6:00 Uhr morgens und ich muss aufstehen.. Also vom Sofa. Herrje.

Doch ich bereue nichts, obwohl ich hundemüde bin..

Das Nintendokind in mir hält mich den ganzen Tag begeistert und beflügelt hellwach. Denn es hüpft in den Triforce Dreiecken und bekommt das Grinsen nicht aus dem Gesicht.

Und es war nicht die letzte Nacht, die ich Zelda geschenkt habe.

Denn wie könnte ich meine Liebe besser zum Ausdruck bringen, als meine Zeit zu verschenken!